SILVIO VINCENT

Ich bin bekanntlich großer Fan offener, düsterer und schonungsloser Lyrik. SILVIO VINCENT schafft nicht nur lyrisch und technisch anspruchsvolle Tracks, sondern produziert sie auch noch selbst.

Zum Anfang seiner musikalischen Karriere probierte er sich in unterschiedlichen Genres (Rock, Reggae, Jazz, Funk) aus. Gleichzeitig lernte er autodidaktisch Instrumente und den Umgang mit Musiksoftware. Ein musikalisches Allround-Talent entstand.

Seine erste Rapformation „Sad inside Cells“ gründete er zusammen mit Dharma MC und DJ Sticmatic. Wenn ich bandcamp trauen darf, geht ihr erstes Release ins Jahr 2011 zurück („In Aussicht EP“).

Auf meinem Radar landete er durch seine Zusammenarbeit mit Psassa und Ikarus, die für mich im Track “Soweit ich weiß” sichtbar wurde. Auch mit den ZOMBIEZ (u.a. “MENSCH UND ICH”) gab es schon Überschneidungen mit meinem Hörverhalten. Nun landete er wieder auf meinem Radar, weil er den starken Track von Basstard “Neukölln im Sommer” produzierte.

Auf seiner ersten (auf Spotify verfügbaren) EP “Am Rande meines Weges”, hat mich der Track “Ohne Titel II (Der Achte Tag)” durch den druckvollen Beat, seinen krassen Flow und das Thema voll abgeholt. 

Ob Gott die Welt in 7 Tagen schuf, kann ich nicht sagen. Aber dass wir sie in Windeseile zu Grunde wirtschaften, steht außer Frage.

Auch auf dem folgenden Album „Sie“ geht es zielsicher unter die Haut. Dabei wechselt er zwischen längeren (3-4 Minuten) Tracks und kürzeren (nur gut 1,5 Minuten) Tracks, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. 

“Ich weiß, du lebst extrem doch ich liebe es über den Rand zu treten
Wir sind kaputt, ein gebrochenes Herz und eine erkrankte Seele
Vielleicht bringt die Zeit uns die Heilung und Reife vorbei und nach diesen ganzen Tränen
Werden wir uns irgendwann in deinem Land begegnen oder in einem anderen Leben…” 

aus “In einem anderen Land”

Ein sehr düsterer Song ist „Keine Farben“. Hier schildert Silvo Vincent sein monochrones Inneres und die Farblosigkeit des Lebens seit dem Verlust eines geliebten Menschen.

“Es ist Sommer und ich tret in jede Wespe rein.
Fühlt sich halb so schlimm an, denn ich fühl ja schließlich echtes Leid”

aus „Keine Farben“

Im letzten Jahr erschien “Die tragische Heiterkeit” und hier möchte ich auf “Das schönste Stück Musik” hinweisen, weil es tatsächlich überraschend heiter daherkommt. Und aus gutem Grund: die beschwingte Gefühlswelt eines neuen Lebens.

Dieses Multi-Talent, solltet ihr auf dem Schirm haben. Dranbleiben! Denn künftig hört ihr ihn öfter in der Underrated Deutschrap Playlist!

Du bist auf den Geschmack gekommen? Alle bereits vorgestellten Underrated Deutschrap Künstler*innen findest du hier.

Du willst die Künstler*innen auch live sehen? Wir pflegen bestmöglich eine Konzertübersicht.

Zusätzliche Infos zu SILVIO VINCENT:

Musikalische Heimat: Uslar
Erwähnenswertes aus der Diskographie:

Anspieltipps:
„Ihre Welt“ (2025)
„Keine Farben“ (2022)
„Ohne Titel II (Der achte Tag)“ (auf „Am Rand meines Weges“)

Alben:
„In Aussicht EP“ (EP, 2011)
„Koma EP“ (EP, 2014)
„Am Rand meines Weges“ (EP, 2015)
„Sie“ (2016)
„Gold“ (2020)
„Staub“ (EP mit Sanja, 2021)
„Die tragische Heiterkeit“ (2024)

Social Media:
Instagram: @silviovincent.official