Wenn man Deutschrap geografisch betrachtet, spielt Koblenz maximal eine Nebenrolle. YAW HERRA ist drauf und dran das zu ändern.
Dank eines modernen Musikunterrichts, in dem sich auch mit aktuellen Tracks von 50 Cent und G-Unit auseinandergesetzt wurde, entstand schon zu Schulzeiten sein Interesse für Rap. Die Begeisterung für Deutschrap löste bei ihm dann der Song „Eines Tages“ von AZAD und Cassandra Steen aus. Sein Zukunftswunsch, einen Song mit Cassandra aufzunehmen, ist mittlerweile in greifbarer Nähe.
Denn seit einigen Jahren nimmt er den Raptraum ernst und hat seitdem mehrere EPs und Mixtapes veröffentlicht. Dabei zeigt er, dass er harten Battlerap ebenso gut beherrscht wie reflektierten persönlichen Rap. Davon durfte er 2018 auch das Publikum des Splash Festival überzeugen.
2019 gründete er sein eigenes Label Rule Breaker Records über das 2020 auch die EPs „New Herra“ und „Dope“ veröffentlicht wurden.
Auch sein Debütalbum „Error“ soll hier erscheinen. Für die Zukunft reizen ihn auch Crossover Sounds – so etwas wie „Limp Bizkit in Modern“ vielleicht. Wahrscheinlich bekommt man auf dem Album schon einen kleinen Vorgeschmack davon.
Besonders beeindruckend finde ich auch seine Sichtweise auf die Szene und der Definition ab wann man es als Künstler „geschafft“ hat. Ausverkaufte riesige Hallen sind toll aber das sei nicht Gradmesser für einen richtigen Künstler. Es gibt so viele großartige Künstler – ich versuche euch hier regelmäßig einige davon zu zeigen – die auch kleine Locations mit großartigen Lyrik zum Kochen bringen.
Übrigens: Sein erster Künstlername war „KnG“ (König, nicht Gangster). Der Jetzige ist persönlicher: Yaw ist ein traditionell ghanaischer Namenszusatz – der Tag an dem er geboren wurde (Donnerstag).
Ich freue mich über diesen tollen Künstler in der Underrated Deutschrap Playlist!
Du bist auf den Geschmack gekommen? Alle bereits vorgestellten Underrated Deutschrap Künstler*innen findest du hier.
Zusätzliche Infos zu YAW HERRA:
Musikalische Heimat: Koblenz
Erwähnenswertes aus der Diskographie:
Anspieltipps:
„Zu viele Rapper zu wenig Flow“ (auf „Dope EP“)
„Warlord“ (auf „Als wärs gar nichts“)
„Rap’n’Flow“ (auf „Als wärs gar nichts“)
Alben:
„Als wärs gar nichts“ (2018)
„New Herra“ (EP, 2020)
„Ching“ (EP, 2020)
„Guter Ruf in schlechten Kreisen“ (EP, 2022)
