CHIMA EDE

Es ist zum verrückt werden: Nicht unbekannt aber dennoch definitiv unterschätzt ist CHIMA EDE
Heute liefere ich euch gute Gründe, ihm euer Ohr zu leihen.

Nachdem sein Debüt mit der EP “Lebenslust” 2015 erste Kritiker zu leisen Lobliedern und verheißungsvollen Karriereaussichten auf den Plan rief, ist auch sein im Folgejahr erschienenes Debüt-Album “2023” eine Kampfansage: Es ist das Jahr, in dem er entweder eine lebende oder eine tote Legende sein wird.

Es ist 2023 und ob es diese Dramatik wirklich braucht, sei dahingestellt.

Aber unweigerlich lässt sich sagen, dass dieser Chima Ede seine Fußspuren bereits gut sichtbar hinterlassen hat.

Auf dem besagten Album scheute er nicht den modernen trapig-cloudigen Sound, um ihn mit ehrlichen und reflektierten Texten zu garnieren. Tracks wie “Wo wart ihr” oder “Zerbrochenes Glas” holen so auch Hörer ab, die sich mit derartigen Soundbildern schwer tun.

Im gleichen Jahr legte er mit “Principium” gleich mal ein starkes Album nach, dass vom genialen Sound eines Ghanaian Stallion getragen wird und mit bockstarken Tracks, wie “Mama wusste” mit Megaloh, aufwartet.

2018 veröffentlichte er einfach mal vier EPs (“Sand”, “Sünder”, “Sie” und “Sommerregen”) und zeigte damit, dass er auch Qualität am Fließband liefern kann.

Seine aktuelle EP heißt “Sturm vor der Ruhe”liegt schon ein Weilchen zurück und so ließ Chima Ede in diesem Jahr bereits wieder ein paar vielversprechende Songs von der Leine. Das aktuelle Beispiel ist Co-Signs und bringt mich wieder ins Schwärmen. Großartige Stimme und Delivery auf einem Song, der unter Beweis stellt, dass er weiter hungrig, selbstbewusst und zielstrebig ist, ohne “Kuscheln und Co-Signs”.

Ein Song aus seiner ersten „Lebenslust“ EP, geht unter die Haut und mir nicht aus dem Kopf: Auf „Nikotin“ thematisiert er seine Unfähigkeit mit dem Rauchen aufzuhören, obwohl seine Mutter an Lungenkrebs starb.

“Hoff ich lass los.
Denn ich weiß, mit der Zeit find ich darin kein Trost.
Ich will leben, frei sein, aber spiele mit dem Tod.
Hoff ich lass los.
Wollt nur hoch
Nie vorbereitet für ein’ Sturz
Merke ich sterbe für Nikotin
Mutter beerdigt für Nikotin
Mein Vaters Herz in Scherben für Nikotin
Und trotzdem sterbe ich für Nikotin.”

aus „Nikotin“

Ein großartiger Lyricist dessen Talent auch bei anderen Künstler*innen sehr gefragt ist. Kein Wunder, dass er auch bei der Arte TRACKS Dokumentation „Ghostwriter: Wo bleibt die Realness?” interviewt wurde.

Leiht dem Jungen euer Ohr. Vielleicht sogar in der Underrated Deutschrap Playlist?

Du bist auf den Geschmack gekommen? Alle bereits vorgestellten Underrated Deutschrap Künstler*innen findest du hier.

Du willst die Künstler*innen auch live sehen? Wir pflegen bestmöglich eine Konzertübersicht.

Zusätzliche Infos zu CHIMA EDE:

Musikalische Heimat: Berlin
Erwähnenswertes aus der Diskographie:

Anspieltipps:
„Wo wart ihr“ (auf „2023“)
„Mama wusste“ (mit Megaloh auf „Principium“)
„Co-Signs“ (2023)

Alben:
„Lebenslust“ (EP, 2015)
„2023“ (2016)
„Principium“ (prod. by Ghanaian Stallion, 2016)
„Sand“ (EP, 2018)
„Sünder“ (EP, 2018)
„Sie“ (EP, 2018)
„Sommerregen“ (EP, 2018)
„Sturm vor der Ruhe“ (EP, 2021)
„Mandala EP“ (EP, 2024)

Social Media:
Instagram: @chimaede