JIBBA

Aus einem “Wow, der Song ist gut” ist schnell eine Begeisterung für sein gesamtes musikalisches Schaffen geworden. Deshalb stelle ich euch heute JIBBA vor!

Auf dem Schulhof mit amerikanischen Gangster Rap sozialisiert, wuchs die Faszination zum Sprechgesang durch deutschsprachige Wegbereiter wie Creutzfeld & Jakob und Torch.

Ab 2014 veröffentlichte er auch eigene Tracks und hat sich seitdem eine beeindruckende Diskographie aufgebaut. Auch wenn er sein Können auch regelmäßig in Battleraps zeigte, beweist er in einen Alben immer wieder starke Lyrik in seinen Texten. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von nachdenklicher Sozialkritik, düsterer Selbstreflexion hin zu lyrischem Storytelling.

Zu seinem Album „Endlich“ hat er eine eigene Doku gemacht. Wie wichtig ihm das Album war, zeigt auch die Anzahl an Mitwirkenden. Während er sonst immer alles quasi im Alleingang aufnimmt, abmischt und rausbringt, waren diesmal viele Personen an dem Album beteiligt. Unter anderem auch PTK, der für den tollen Track “Was” einen Part beisteuerte. Hier beschreiben sie durch persönliche Anekdoten aus ihrer Vergangenheit, wie unwichtig die Herkunft eines Menschen bei der Frage ist, ob man die Person liebt oder hasst.

Im Februar erschien seine aktuelle EP „Stand Land Frust“. Besonders stark ist darauf „Abriss“, weil er den Hörer tief in seine bewegte Vergangenheit zwischen schwerer Krankheit, Drogensumpf, Psychatrie-Aufenthalt und der immer wieder aufflammenden Liebe zu Rap mitnimmt.

“Denk mir jede Woche einmal – okay, ich mach Schluss.
Yeah, aber kann es nicht.
Ich schreibe weiter, weil das alles ist.
Einmal im Jahr denk ich, ich werd alles abreißen.
Dreimal im Jahr will ich alles an die Wand schmeißen.
Ich war nie einer von Euch
Ich hab mich vor keinem gebeugt.
Ich hasse eure Szene und den ganzen Dreck
Aber unterm Strich: Danke Rap!”

aus „Abriss“

Zudem konnte er Zweipunkteins für einen Feature-Part gewinnen („Meine Stadt“). Auch der Track „Schwarz“ findet sich auf der EP, über den ich ihn während des Tapefabrik Contests kennen und schätzen lernte.

Seine Liebe zu Rap vermittelt er mittlerweile auch in Rap-Workshops, um Kindern niedrigschwellig Zugang zu Musik und Kreativität zu geben.

Aus Liebe zu seiner Musik findet ihr nun ein paar Hörbeispiele in der Underrated Deutschrap Playlist!

Du bist auf den Geschmack gekommen? Alle bereits vorgestellten Underrated Deutschrap Künstler*innen findest du hier.

Du willst die Künstler*innen auch live sehen? Wir pflegen bestmöglich eine Konzertübersicht.

Zusätzliche Infos zu JIBBA:

Musikalische Heimat: Leinefelde
Erwähnenswertes aus der Diskographie:

Anspieltipps:
„Abriss“ (auf „Stadt Land Frust“)
„Schwarz“ (auf „Stadt Land Frust“)
„Was“ (mit PTK auf „Endlich“)

Alben:
„Replicatio“ (2019)
„Modus Clio“ (2020)
„Crux“ (EP, 2021)
„Endlich“ (2022)
„Stadt Land Frust“ (EP, 2023)
„Phoenix“ (EP, 2024)

Social Media:
Instagram: @jibba500
Interview: www.mdr.de